In der heutigen Informationsgesellschaft sind wir mehr denn je auf die langfristige
Verfügbarkeit von Wissen angewiesen. Dennoch sind praktisch alle digital gespeicherten
Informationen und fast alle seit 1840 erstellten Papierdokumente gefährdet. Zugleich gibt es
keinen offenen und interdisziplinären Diskurs zu den relevanten Erhaltungsfragen. Ausgehend von
diesem Befund beschreibt Christian Keitel zentrale Fragestellungen und Methoden einer künftigen
Archivwissenschaft: Versteht man alle auf Erhaltung spezialisierten Einrichtungen als Archive
können Ansätze der klassischen Archivwissenschaft (Archival Science) der täglichen Praxis in
den klassischen Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken Archive Museen) und in der freien
Wirtschaft des Records Managements der Digital Curation und der Informatik zusammengeführt
und weiterentwickelt werden. Dafür liefert Keitel mit diesem Band wichtige Impulse: In zwölf
Kapiteln diskutiert er aktuelle Fragen zu Bewertung Erschließung Archivierungsstrategien
sowie Nutzung und verortet sie in ihrem historischen Kontext.