Als eine der großen und bedeutenden Banken am bayerischen Bankenmarkt hat die Bayerische
Raiffeisen-Zentralbank AG (BRZ) während der 93 Jahre ihres Bestehens (1893 bis 1986) Geschichte
geschrieben - in verschiedener Hinsicht. Zum einen hat sie als Zentralkasse der bayerischen
Raiffeisenbanken Finanzierungs- und Geldausgleichsfunktionen wahrgenommen und war verlässliche
Geschäftspartnerin für die bayerischen Primärinstitute der Raiffeisengruppe aber auch aller
genossenschaftlicher Zentralkassen Deutschlands. Zum anderen war ihr Untergang ein Skandal:
Völlig unerwartet stand Ende 1985 die Gefahr der drohenden Zahlungsunfähigkeit dieser als
stabil und bonitätsstark geltenden Bank im Raum. Um die Insolvenz abzuwenden wurde sie von der
DG Bank (heute DZ Bank AG) übernommen. Eine bemerkenswerte Konsequenz dieser Krise war dass
erstmals in der deutschen Bankengeschichte Vorstände Aufsichtsräte und für das Kreditgeschäft
Verantwortliche vor Gericht gestellt wurden. So war das Ende der BRZ über viele Jahre hinweg
immer wieder Gegenstand brisanter Kommentare in den Medien. Diese beiden Facetten der BRZ
werden überwiegend aus Primärquellen aufbereitet und einer kritischen Analyse unterzogen auch
mit dem Ziel die sich um ihr Ende rankende Verschwörungstheorie aufzulösen.