Calpurnius Siculus verfasste Ende der 50er Jahre n. Chr. ein Gedichtbuch aus sieben Eklogen um
den jungen Kaiser Nero zu preisen. In der 1. Ekloge finden Hirten eine Bauminschrift des
Faunus: Der ländliche Gott verheißt eine Goldene Zeit da Nero den Thron besteigen wird den
der Dichter als Retter aus der Bürgerkriegsgefahr und als einen besseren Augustus
stilisiert.Von den Gedichten sind in den letzten Jahren alle Stücke in Einzelkommentaren
erschlossen worden - mit Ausnahme der programmatischen 1. Ekloge in der sich Calpurnius als
poetologischer Erbe nicht nur des ersten römischen Bukolikers Vergil sondern der gesamten
augusteischen Dichtung zu erkennen gibt. Dieses Desiderat liefert nun Anne-Elisabeth Beron:
Neben einer umfassenden Einleitung zu Leben und Werk des Dichters bietet der Band einen
detaillierten philologischen Kommentar sowie eine Edition mit deutscher Übersetzung. Erstmals
in der Forschungsgeschichte finden dabei Glossen aus sämtlichen Handschriften zur 1. Ekloge in
einem eigenen Apparat Platz.