Die Stadtwehr Bremen war eine bewaffnete Freiwilligentruppe die 1919 als eine von zahlreichen
Einwohnerwehren zur Unterstützung der neuen Regierungen eingesetzt wurde. Rund 11.000 Männer
meldeten sich in den zwei Jahren ihrer Existenz zum Dienst. Durch tägliche Patrouillen sowie
bei der Kontrolle von Demonstrationen und der Bekämpfung von Streiks waren sie Teil des Alltags
der Hansestadt. Die Stadtwehr war darum häufig Gegenstand der politischen Debatte Forderungen
nach ihrer Auflösung begleiteten sie durchgehend. Diese innenpolitischen Konfrontationen wurden
durch ein grundlegendes Legitimationsdefizit der Einwohnerwehren noch verschärft. Dennoch
konnte sich die Stadtwehr Bremen vergleichsweise lange halten: Nur die bayerischen
Einwohnerwehren sträubten sich länger gegen die unabwendbare Auflösung die von den
Siegermächten des Ersten Weltkriegs unzweideutig gefordert wurde.Elias Angele widmet sich
erstmals der Geschichte dieser Institution und zeigt dadurch den größeren Zusammenhang der
Staatsbildungsprozesse die die Revolution und letzten Endes die gesamte Weimarer Republik
beeinflussten. Zentrale Quellentexte ergänzen die Arbeit.