Die formative Phase der res publica Romana im langen 4. Jahrhundert v. Chr. bleibt grundlegend
für unser Verständnis der politischen Kultur und späteren Imperiumsbildung Roms. Marian Helm
untersucht diesen Zeitraum mit dem sich nicht weniger als der Aufstieg Roms von einer
Lokalmacht zur bestimmenden Großmacht Mittelitaliens verbindet. Dieser Ereignislauf ist mit
einer hohen Anzahl besonders eindringlicher Vorgänge gespickt die sich tief in die historische
Erinnerung der Römer hineingeschrieben und somit einen kommemorativen Kern der politischen
Kultur der römischen Republik gebildet haben. Helm bettet diese Ereignisse in einen komplexen
regionalen Kontext ein in dem die Geschichte des frühen Rom eng mit derjenigen seiner Nachbarn
verflochten war. Die dezentrierte regionale Perspektive verdeutlicht dass der Aufstieg Roms
keineswegs linear verlief und auch nicht alternativlos war. Die konsequent historisierende
Analyse macht vielmehr die Prekarität der Verhältnisse in Latium deutlich wobei die römische
(Außen)Politik eben auch und gerade von vielen Rückschlägen Neuorientierungen und Inkohärenzen
gezeichnet war.