1918 wurde die Republik Polen ausgerufen die ihre Souveränität im anschließenden Krieg gegen
Sowjetrussland erfolgreich verteidigen konnte. Allerdings brachte der Rigaer Friedensvertrag
von 1921 keine Versöhnung und Warschau startete von der UdSSR sicherheitspolitisch und
propagandistisch herausgefordert ein ebenso anspruchsvolles wie aussichtsloses Projekt zur
Zerstückelung der UdSSR unter dem Codenamen Prometheus. Der polnische Generalstab der
Nachrichtendienst und das Außenministerium gründeten mehrere Forschungseinrichtungen und
finanzierten die antisowjetische Agitation wie Vortrags- und Pressearbeit sowie Publikationen
von Politemigranten aus der Ukraine Georgien Aserbaidschan Nordkaukasus und Zentralasien
die nun in Warschau Paris Istanbul und anderen Orten lebten. Ihr langfristiges Ziel war es
die Position Moskaus zu schwächen und Polen als Regionalmacht zwischen dem Baltikum und dem
Kaukasus zu etablieren. Zaur Gasimov analysiert die facettenreichen Aktivitäten der
prometheistischen Netzwerke während ihrer Entstehung und Entfaltung in der Zwischenkriegszeit.