Der Band publiziert die Ergebnisse der Tagungen des Jungen Forums Rechtsphilosophie 2020 und
2021. Die Beiträge der Tagung "Recht und Zeit" folgen der Intuition dass die Zeit normativ
relevant ist. Im Recht zeigt sich dies etwa daran dass Straftaten und Ansprüche verjähren oder
mit der zeitigen und lebenslangen Freiheitsstrafe die strafrechtliche Schuld zeitlich
quantifiziert wird. Die Beiträge untersuchen wo und wie die Zeit im Recht eine Rolle spielt
und ob es rechtliche Phänomene gibt die sich erst durch ein angemessenes normatives
Zeitverständnis erklären lassen. In jüngerer Zeit lässt sich ein erstarktes Interesse am Recht
und der Kritik des Rechts innerhalb der Kritischen Theorie verzeichnen (insb. Christoph Menke
und Daniel Loick). Die unter dem Titel "Kritische Theorie(n) des Rechts" erscheinenden Beiträge
setzen sich vor diesem Hintergrund mit rechtsphilosophischen Texten der Frankfurter Schule
auseinander die innerhalb dieser Tradition eine eher randständige Rolle spielen und
verhältnismäßig wenig rezipiert wurden. Zudem werden die rechtstheoretischen Perspektiven der
Kritischen Theorie auf ihre Aktualität und eigenen Ausschlüsse hin befragt.