Russlands Angriff auf die Ukraine hat neue grundsätzliche Fragen aufgeworfen. Sie betreffen
nicht nur die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland. Auch in Kultur und
Wissenschaft verändern sich die Perspektiven auf Russland und seine Geschichte. Im Angesicht
des Krieges ist es wichtig sich mit russischer Geschichte Politik und Kultur
auseinanderzusetzen - nicht zuletzt um blinde Flecken im deutschen Russlandbild zu erkennen
bestehende Narrative zu hinterfragen und die gegenwärtigen Verhältnisse zu verstehen. Die
Beiträge widmen sich Aspekten der (post-)sowjetischen Geschichte und ihrer Aufarbeitung:
ausgewählten Ereignissen der deutsch-sowjetischen Beziehungen im 20. Jahrhundert u. a. der
Novemberrevolution der ostdeutschen Bodenreform und der deutschen Vereinigung der
gegenwärtigen Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in Russland und Osteuropa der
Aufarbeitung des Stalinismus sowie Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dokumentationen
zum russischen Philosophen und Revolutionär Alexander Bogdanow dem Avantgarde-Architekten
Michail Ochitowitsch und dem Schriftsteller Andrej Platonow ergänzen die Aufsätze.