In Krisenzeiten wird das Vertrauen das alltägliche Handlungen begleitet und ermöglicht in
Frage gestellt aber so auch mit einem Male medial wahrnehmbar. Wie werden Vertrauen und
Misstrauen unter krisenhaften Umständen sichtbar und thematisierbar? Wie wird darum geworben
oder davor gewarnt? Wie verschiebt und verändert sich das worauf man vertraut? - Solche Fragen
eröffnen Zugänge zu einer der wichtigsten Krisenzeiten des europäischen Kontinents: der Frühen
Neuzeit in der Vertrauen als virulentes Problem im Deutschen neu begrifflich fassbar wird.
Insbesondere illustrierte Flugblätter wirken als Seismographen dieser Krisen wodurch sie nicht
zuletzt ihre eigene Glaubwürdigkeit affirmieren oder mit der wachsenden Medienskepsis kreativ
umzugehen beginnen.In vier Kapitel gegliedert eröffnen die Beiträge eine neue Perspektive auf
die mediale Reflexion von Vertrauen und Misstrauen in frühneuzeitlicher Flugpublizistik sowie
auf die behandelten Vertrauenspraktiken und -krisen in ihrer politisch-juridischen
ökonomischen und medienreflexiven Ausformung.