Die Arbeit verfolgt die politische soziale ökonomische und kulturelle Geschichte der
Markomannen. In der unruhigen von Gefolgschaften durchzogenen Germania magna der Kaiserzeit
stellte der suebische Stamm an der Mitteldonau für das Imperium außergewöhnlich stabile und
stark romanisierte foederati dar. Trotz seltener mitunter aber heftiger Konflikte wie den
Markomannenkriegen ließen sich die Markomannen über rund ein halbes Jahrtausend hinweg äußerst
eng in den imperialen Wirkungskreis einbinden - sei es unter dem berüchtigten Marbod dem
hörigen Vannius oder der frommen Fritigil. Die langfristige Interaktion beider Akteure war
trotz der römischen Übermacht keine Einbahnstraße sondern fußte auf einem enormen
kontinuierlichen Waren- und Ideentransfer. Sebastian Hartung greift in seiner Studie erstmalig
die etlichen Forschungsergebnisse zum Böhmischen Becken und dem March-Thaya-Raum der Antike auf
die speziell seit dem Ende des Kalten Kriegs erzielt wurden und verbindet sie zu einer
kohärenten tiefgreifenden multithematischen Studie die möglichst viele Facetten der
markomannischen Stammesgesellschaft von ihrer Genese bis zu ihrem Zerfall behandelt.