Im Jahr 1874 wurde für Hugo von Ritgen an der Gießener Universität eine Professur für
Kunstgeschichte eingerichtet. Die Großherzoglich-Hessische Landesuniversität zeigte sich damit
trendbewusst und war einer der frühesten Standorte des aufstrebenden Faches. Zum Jubiläum
erscheint ein reich bebilderter Band in dem 25 Einzelbeiträge eineinhalb Jahrhunderte
Kunstgeschichte in Gießen nachzeichnen. Es geht um wichtige Akteure - Professoren (bis jüngst
ausschließlich Männer) Lehrende Studierende und Künstler innen - und die besonderen Akzente
die sie jeweils dem Lehrstuhl bzw. Institut verliehen haben. Es geht außerdem um die Räume der
Kunstgeschichte in der Stadt und auf dem Campus um ihre Verbindungen zu anderen Fächern und
Einrichtungen um studentische Projekte und Initiativen und - nicht zuletzt - um Kontinuität
und Wandel in der kunstgeschichtlichen Forschung und Lehre.Die wechselvolle Geschichte der
Gießener Kunstgeschichte ist in mancherlei Hinsicht typisch für die historischen Zeitläufte.
Sie weist aber auch Spezifika auf die mal der Stadt und einzelnen Akteuren mal den Interessen
der Recherche und den Erinnerungen von Zeitzeugen zu verdanken sind.