In der europäischen Frühmoderne markierte der Übergang von der lateinischen Gelehrtensprache zu
den Vernakularsprachen einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung der modernen
Naturwissenschaften. In diesem Kontext entsteht eine wissenschaftliche Übersetzungskultur die
nun erstmals systematisch erforscht wird. Im Zentrum der Untersuchung steht ein umfangreiches
Quellenmaterial von über 600 wissenschaftlichen Buchübersetzungen ins Französische. Ergänzt
wird die Analyse von Übersetzungen in zeitgenössischen Fachzeitschriften sowie
Archivmaterialien aus der Académie Royale des Sciences und weiteren Provinzakademien.
Dabei rücken zentrale Fragen in den Fokus: Welche Rolle spielte das Übersetzen in der
Wissenschaft? Welche Übersetzungsroutinen etablierten sich und wie veränderten diese den
wissenschaftlichen Alltag? Wie beeinflusste die entstehende Logik des modernen
Wissenschaftssystems die Übersetzungspraxis? Nicht zuletzt wird die Frage diskutiert ob das
Übersetzen zu wissenschaftlicher Reputation verhalf. Ausgezeichnet mit dem
Forschungsförderpreis der Freunde der Universität Mainz e.V.