Das Jahr 2018. Während wir in Europa weiterhin in einer Art Komfortzone leben toben in anderen
Weltregionen Kriege zerfallen staatliche Institutionen leiden Millionen Menschen Hunger. Der
Zeit-Journalist Wolfgang Bauer erkundet diese Bruchzone seit Jahren. Für sein neues Buch hat er
einige seiner eindringlichsten Reportagen zusammengestellt: über nordkoreanische Geisterschiffe
die an der japanischen Westküste angeschwemmt werden über den »Maniak« einen Serienmörder
der in der russischen Wolgaregion sein Unwesen treibt oder über die Odyssee pakistanischer
Seeleute die am Horn von Afrika Piraten in die Hände fallen. Der Band enthält aber auch
hoffnungsvolle Geschichten etwa die eines IT-Beraters aus Minnesota der in seine somalische
Heimat zurückkehrt um dort einen Staat aufzubauen. Bauers Reportagen zeigen die politische und
soziale Wirklichkeit aus der Nähe und in ihrer ganzen Komplexität. Anhand konkreter
Einzelschicksale entfaltet er virtuos die sozialen und historischen Hintergründe regionaler
Konflikte. Dabei gelingt ihm stets die delikate Gratwanderung: Hoffnung ohne Naivität
Mitgefühl ohne Kitsch.