Im August 2017 sorgte ein Beitrag von Kristen R. Ghodsee in der New York Times für Furore. Der
Titel: Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex hatten. Bei »Sozialismus« mögen viele an alte
Männer in grauen Anzügen denken. Tatsächlich aber garantierten zahlreiche sozialistische Länder
ihren Bürgerinnen durch die Integration in den Arbeitsmarkt Lohngleichheit und eine aktive
Sozial- und Familienpolitik ein hohes Maß an ökonomischer Unabhängigkeit. Das erlaubte vielen
Frauen ihre Partner nicht nur unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Absicherung sondern
eben auch unter dem der individuellen Entfaltung zu wählen. Dreißig Jahre nach dem Ende des
Staatssozialismus blickt die Historikerin und Ethnografin zurück und untersucht die
Auswirkungen der kapitalistischen Transformation auf die Leben von Frauen. Die Lasten einer
unregulierten Wirtschaft so das Ergebnis ihres Essays den sie nun erweitert als Buch vorlegt
tragen vor allem Frauen. Und sie sind es die durch eine gerechtere Gesellschaft am meisten zu
gewinnen haben.