In Rußland meldet sich eine neue Generation von Autoren zu Wort. Sie waren noch Kinder als das
Imperium 1991 zusammenbrach. Anders als ihre älteren Kollegen kennen sie keine sowjetische
Vergangenheit mehr die sie verklären bekämpfen oder dekonstruieren müßten. Doch ein riesiges
Land wälzt sich um die gewaltige Bewegung setzt sich bis in die Kapillaren des einzelnen fort.
Indem sie - sei es im Fernzug nach Samara oder in den Basarvierteln von Machatschkala am
Kaspischen Meer - vom jähen Ende jeglicher Gewißheit erzählen zeichnen die jungen
Schriftsteller die dieser Band vorstellt die Erschütterungen der Gegenwart auf. Längst kommen
die aufregenden neuen Stimmen der russischen Literatur nicht mehr aus Moskau und Petersburg
sondern aus Perm Ufa und Kazan aus Städten und Landschaften in denen der Einfluß des
Zentrums geringer die konfliktträchtige Heterogenität aber um so größer ist.