Sowjetunion Sommer 1930. Im ganzen Land entstehen neue Industriestandorte die Regierung
engagiert den Architekten Ernst May. Mit seiner »Brigade« ausländischer Spezialisten (darunter
Margarete Schütte-Lihotzky die Erfinderin der »Frankfurter Küche«) soll er in großem Maßstab
neue Arbeiterstädte errichten. Voller Enthusiasmus macht sich May an die Arbeit plant
»Standardstädte« und Typenbauten. Doch dann gerät er zwischen die Fronten von Modernisten und
stalinistischen Historisten. Seine Hoffnung auf eine egalitäre und funktionale Moderne
zerbricht. Thomas Flierl hat die Texte gesammelt die in diesen Jahren von und über Ernst May
erschienen. Ergänzt wird die Sammlung durch Dokumente zur Situation Mays. Gestützt auf neue
Archivfunde erhellt Flierl erstmals seine tatsächliche Stellung im sowjetischen Städtebau die
Hintergründe seiner Ablösung und seine zunehmende Distanz gegenüber dem sowjetischen
Experiment.