Gäbe es ein Messgerät für die Intensität kollektiver Gefühle es würde derzeit Spitzenwerte
anzeigen: In den politischen Debatten sind vielerorts Wut Hass und Angst an die Stelle
rationaler Argumente und gegenseitiger Rücksichtnahme getreten. Uffa Jensen verfolgt die
Ursprünge der Zornpolitik bis ins 19. Jahrhundert zurück und erläutert wie solche Gefühle der
Ablehnung funktionieren. Dabei wird deutlich dass Emotionen gerade in Auseinandersetzungen
über gesellschaftliche Andere wie Flüchtlinge Muslime oder Juden hochkochen und bewusst
instrumentalisiert werden. Aus den historischen Zusammenhängen zwischen Vorurteilen und
Gefühlen leitet Jensen Strategien ab mit denen wir der aktuellen Welle des politischen Furors
begegnen können.