Zu den prägenden Erfahrungen der Gegenwart gehört es dass der ewige Zwiespalt von Freiheit und
Kontrolle mit neuer Schärfe aufklafft: Individuum und Gesellschaft sehen sich mit einer nie
gekannten Mannigfaltigkeit an Freiheitsoptionen konfrontiert. Andererseits eskalieren aber die
technischen Möglichkeiten und die weithin empfundene Notwendigkeit zu immer mehr Kontrolle -
sei es des eigenen Körpers der Grenzen oder der gesamten Welt. Ausgehend von den konkreten
Erscheinungsformen dieser Dialektik in den jüngsten Debatten etwa über digitale Überwachung und
Selftracking Big Data und Bürokratie fragen Markus Metz und Georg Seeßlen bis zu welchem
Grad die heute eklatanten Widersprüche zwischen Freiheit und Kontrolle letztlich unauflöslich
und wo sie bloß Ideologie sind.