Nach dem Erscheinen seines Essays Soziophobie schrieb die taz César Rendueles verbinde »eine
antikapitalistische Haltung mit einem abgeklärten Wissen um die Komplexität von
Gesellschaften«. Wissen darüber wie die Welt vor der freien Marktwirtschaft aussah und wie die
ökonomische Logik nach und nach alle Lebensbereiche durchdrungen hat entstammt immer auch der
Lektüre fiktionaler Literatur. In seinem neuen Buch erkundet Rendueles seine persönliche
Lesebiografie. Anhand von Klassikern wie Robinson Crusoe und Kultbüchern wie American Psycho
zeichnet er nach wie der Kapitalismus sich uns einverleibt hat. Doch zugleich kann in Büchern
das zeigt Rendueles etwa an Kleists Michael Kohlhaas und an Science-Fiction-Romanen auch der
Geist der Revolte und solidarischer Utopien stecken.