»Der Wert eines Gedichts steigt im Winter Vor allem in einem harten Winter. Vor allem in
einer leisen Sprache. Vor allem in unberechenbaren Zeiten.« Was kann und soll die Literatur
wenn Krieg ist? Auf welche Sprache greifen die Dichter zurück? Taugen ihre Instrumente um dem
zum Ausdruck zu verhelfen »was Angst macht«? Seit vor sechs Jahren die Kämpfe in der
Ostukraine begannen hat Serhij Zhadan die Bewohner in unzähligen Auftritten zu Mut und
Resilienz ermutigt und sich mit sozialen Projekten engagiert. Er der populärste ukrainische
Schriftsteller hat keine existentielle Herausforderung gescheut um sich eine starke lyrische
Stimme zu erarbeiten die in langen songhaften Gedichten das vermeintlich Unsagbare in
rätselhaft schöne Bilder fasst. In seinem neuen Buch gedenkt er auch seines verstorbenen Vaters
er findet einen Ton um über die Unvermeidlichkeit des Todes und den Schmerz der Liebe zu
sprechen und über die Trauer »die auch hell sein kann« weil sie uns auf einen verborgenen
Sinn verweist.