Von der Krise der Sozialdemokratie ist allerorten die Rede. Doch auch viele traditionsreiche
Mitte-rechts-Parteien befinden sich im Niedergang oder zumindest in einer Zwickmühle: Sollen
sie sich für progressive urbane Milieus öffnen? Oder lieber ihr konservatives Profil schärfen?
Während Angela Merkel für das eine Modell steht repräsentieren Politiker wie Donald Trump oder
Sebastian Kurz das andere. Sie sind Vertreter eines radikalisierten Konservatismus. Natascha
Strobl analysiert ihre rhetorischen und politischen Strategien. Sie zeigt wie sie
Ressentiments bedienen um ihre Anhängerschaft zu mobilisieren oder eigene Narrative
erschaffen um »Message Control« auszuüben und Kritik als Fake News abzutun. Statt inhaltlicher
Auseinandersetzung suchen sie die Konfrontation. In ihren eigenen Parteien reduzieren sie die
Demokratie setzen auf kleine Beraterzirkel und Personalisierung. Dabei greifen sie so Strobl
immer wieder auch auf die Methoden rechtsradikaler Bewegungen und Organisationen zurück.