Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit von M. Blecher (1909-1938) gilt als ein Meilenstein der
mitteleuropäischen Moderne. Ernest Wichners Übersetzung - mit Herta Müllers leidenschaftlichem
Plädoyer Blecher zu lesen als Nachwort - ist als Band 1367 der Bibliothek Suhrkamp
erschienen. Nun folgt der 1937 ein Jahr nach der Unmittelbaren Unwirklichkeit erstmals
veröffentlichte autobiographische Roman Vernarbte Herzen. Erzählt wird die Geschichte des
21jährigen Emanuel eines rumänischen Chemiestudenten in Paris der an Knochentuberkulose
erkrankt und fast ein Jahr in einem französischen Sanatorium am Atlantik verbringt. Er gerät in
die Gesellschaft der Kranken eine faszinierende Welt für sich aus der sich selbst die
Geheilten nur schwer wieder befreien können. »Das Paradox aller bedeutenden Kunst gilt auch
hier in Blechers wunderbarer Prosa: Das so suggestiv beschriebene Unglück wird zum
intellektuellen Glück des Lesers.« Harald Hartung Frankfurter Allgemeine Zeitung