Die Tagebücher des Schriftstellers und Philosophen Günther Anders (1902-1992) zählen zu den
bedeutendsten literarischen Journalen des 20. Jahrhunderts. Seine zahlreichen Jahrzehnte
übergreifenden Notizen von ihm selbst nie zu einem geschlossenen Werk zusammengestellt
sondern bruchstückhaft in verschiedenen seiner Bücher zitiert (so auch in seinem Hauptwerk Die
Antiquiertheit des Menschen): Hier werden sie nun erstmals - in exemplarischer Auswahl -
chronologisch angeordnet und zusammengestellt. Anders der eigene schriftstellerische Projekte
zeitlebens zurückstellte und als Warner vor einer neuen Atomkatastrophe international bekannt
wurde hat wie kein zweiter Autor deutscher Sprache die Erfahrungen von Flucht US-Exil
Heimkehr ins Nachkriegseuropa und seine Eindrücke von Reisen zu Schauplätzen des Grauens wie
Auschwitz und Hiroshima darzustellen gewußt.