Vom väterlichen Radaugesicht in der frühen Erzählung Gadir über Motetten singende Seehunde aus
der Gelehrtenrepublik bis zu Wielands silberner Taschenuhr im letzten Roman Abend mit Goldrand:
Die in Arno Schmidts Werke eingestreuten Träume sorgen immer wieder für poetische surreale und
scharfe erinnerungsträchtige Bilder. Mehrfach hat Schmidt darauf hingewiesen daß diese Träume
nicht von ihm erdichtet sondern tatsächlich geträumt worden sind. In seinem Nachwort geht
Bernd Rauschenbach dieser Behauptung nach und verfolgt (unter Berücksichtigung bislang
unveröffentlichter Traumprotokolle Schmidts) wie sich Schmidts Verständnis des Traums
gewandelt hat: von einem Mittel über die Fläche des Zeitenstromes dahinzuschweifen zum
Freudschen Königsweg in die Tiefen der menschlichen Psyche.