Um der übermächtigen Wirklichkeit zu entkommen erfinden Menschen Bilder und Mythen
metaphysische und kulturelle Systeme denn sie bieten Orientierung auch wenn sich ihre
»Wahrheit« kaum beweisen läßt. Von dieser Überlegung geleitet interessierte sich der Philosoph
Hans Blumenberg lebenslang für bestimmte Metaphern die als »regulative Ideen« dem Denken einen
Rahmen geben ohne es ganz festzulegen. Metaphern so war seine Überzeugung bilden den
Untergrund der Ideengeschichte. Seit 1978 schwebte ihm ein eigenes Buch zu den drei
»Wassermetaphern« Quellen Ströme und Eisberge vor denen er zentrale Bedeutung zumaß. Er
sammelte umfangreiche Materialien und Belege in seinen Zettelkästen und in seinem Nachlaß fand
sich ein nahezu druckfertig ausgearbeiteter Text der hier zum ersten Mal veröffentlicht wird.
Anhand zahlreicher Beispiele - von den Vorsokratikern bis hin zu Werbetexten der Gegenwart -
zeigt er anschaulich: Wasser ist auch als Metapher buchstäblich lebensnotwendig.