Annie Ernaux erzählt von einer alles verzehrenden Leidenschaft für einen irritierend
teilnahmslosen Mann - unerschrocken gründlich sucht sie nach der Wahrheit hinter einer Existenz
in der sie sich zusehends aufzugeben droht. Das körperliche Leiden die Angst des
Wartens die immer nur kurze Erleichterung des Liebemachens die darauffolgende Lethargie und
Müdigkeit das erneute Verlangen die kleinen Demütigungen und Erniedrigungen der Besessenheit
und des Verlassenseins - mit ruhiger Selbstverständlichkeit berichtet Annie Ernaux von einer
schmerzlich langen Episode ihres Lebens wie sie sich immer heftiger in eine Affäre verstrickt
einem verheirateten osteuropäischen Geschäftsmann verfallen der eine vage Ähnlichkeit mit
Alain Delon hat schnelle Autos und Alkohol mag und im Französischen keine »obszönen Ausdrücke
kennt oder er hatte einfach keine Lust sie zu benutzen«. Annie Ernaux beschreibt einen
zweijährigen Schwebezustand worin jedes Wort jedes Ereignis und jede andere Person entweder
eine dringliche Verbindung zu diesem Mann hat oder aber von ihr mit kalter Gleichgültigkeit
beschieden wird. Zu einem Mann der ihr fremder nicht sein könnte.