Eine Frau liebt einen verheirateten Mann. Das Verdikt der Dorfbewohner: Die Hexe gehört auf den
Scheiterhaufen. Dann - beim Verbrennen - die schmerzhafte Wandlung und eine Salamanderin
verläßt den Ort des Geschehens um halb Mensch halb Tier einem seltsamen Tod
entgegenzuleben. - Ein Kind zu dessen einsamen Spielen es gehört Friedhöfe zu bauen erlebt
wie der Vater nach dem Tod der Mutter seine Liebe nicht etwa vermehrt dem Kind sondern einem
Huhn zuwendet. -Ein Mann ein alter Arbeiter will seiner Frau zum Namenstag ein Geschenk
kaufen den einzigen Gegenstand der seinem liebevollen Bedenken Genüge täte gibt es nicht in
der Riesengröße die seiner mit den Jahren breit gewordenen Frau passen würde.Vom Alltäglichen
her dringt die große katalanische Erzählerin zum Wesentlichen vor: konsequent logisch aufs
äußerste gefaßt so daß man sich dessen erst im nachhinein bewußt wird denn ihre Art des
unausweichlich verhängnis- und spannungsvollen Erzählens ist unmittelbar lebenssinnlich. Die
große Leistung Mercè Rodoredas liegt in den erfüllten Motiven - Liebe Tod und Wandlung sind
die häufigsten - und einer erstaunlichen Kraft zur Mythenbildung die ihren Ausgang von einem
unmerklich gehöhten Alltag nimmt. Zu Recht gelten die sechzehn Erzählungen dieses Bandes als
eine Sammlung kleiner Meisterwerke aus Mercè Rodoredas erzählerischem Schaffen.