Samuel Beckett (1906-1989) läßt in dem 1958 entstandenen und uraufgeführten Monolog einen
neunundsechzigjährigen Schriftsteller ziemlich erfolglos aus seinem Tonbandarchiv in dem er
sein Leben akustisch dokumentiert das Magnetband hervorkramen das er vor einem Lebensalter
als Neununddreißigjähriger besprochen hat. Wühlen sich andere Gestalten Becketts in die Erde
zurück so gräbt sich Krapp in den eigenen Lebensschutt. Maulwurfexistenz. Lebenslauf als
labyrinthischer Schneckengang. Porträt des Künstlers als Vexierbild. Ineinander verschachtelte
Lebensalter. Das ältere sitzt über das jüngere Ich zu Gericht. Schrumpfdasein: Gegenwart ist
nur noch Kommentar zur Vergangenheit. Ein Leben von der Spule.