Es sind bekanntlich nicht die Maschinen die Maschinen einstellen sondern Menschen die
Maschinen bauen und einsetzen. Daher ist es nicht länger hinzunehmen daß Maschinen die
Lebensverhältnisse zunehmend verschlechtern obwohl sie im Ursprung dazu gedacht waren diese
zu verbessern. Selbst in den reichsten Ländern ist von Lebenserleichterung durch Technik nicht
mehr viel zu merken: Der kreative Computerdienstleister fristet das Dasein eines biblischen
Tagelöhners die High-Tech-Ärztin schreibt Gutachten über die Almosenberechtigung kranker
Unterstützungsempfänger jede Modernisierung der Produktion bedeutet Massenentlassungen statt
Arbeitszeitverkürzung. Aber nicht einmal den Anschluß an diese noch vergleichsweise luxuriösen
Formen des Jammers gönnt man den ärmeren Gegenden dorthin wird bloß alles ausgelagert was man
mit den Lohnabhängigen des Westens einstweilen noch nicht machen kann. Wie soll man die
Maschinen stürmen um sie in Besitz zu nehmen? Kann man die moderne Arbeitsteilung beibehalten
aber die Hierarchien Abhängigkeiten und das Unrecht loswerden die an ihr kleben? Was haben
die Industrie der von ihr geschaffene Reichtum und der von ihr ausgeworfene Schmutz mit
Freiheit zu tun? Der Essay Maschinenwinter riskiert eine literarische politische polemische
und spekulative Phantasie darüber wie man mit Technik Geschichte machen könnte.