»Bourdieus Analyse des kulturellen Konsums und des Kunstgeschmacks ist trotz der hohen
Anforderungen die sie an den Leser stellt nicht bloß für Sozialwissenschaftler
Kunstschaffende und Philosophen von Interesse sondern für alle die geneigt sind ihre eigenen
meist als selbstverständlich aufgefaßten kulturellen Vorlieben und Praktiken zu prüfen. Auch
wenn in unserem Land die Kultur einen weitaus geringeren Stellenwert hat als in Frankreich und
die westdeutschen Klassenunterschiede weniger augenscheinlich sind als die französischen sind
doch die Strukturen der Distinktion überraschend ähnlich. Der Reiz und auch das Verdienst des
Buches liegen darin daß Bourdieu immer im Kontakt zur konkreten Alltagswirklichkeit bleibt.
Dafür sorgen schon die zwischen die schwierigen theoretischen Ausführungen und die Masse des
empirischen Materials häufig eingeschobenen Fallbeispiele. Sie laden den Leser zur
Identifikation ein so daß er nicht bloß außenstehender Beobachter bleibt sondern sich selbst
als Gegenstand der Analyse entdeckt. Dadurch wird die Lektüre der Feinen Unterschiede für alle
die sich darauf einlassen wollen zu einem spannenden Selbsterfahrungsprozeß.« Joachim Weiner