Dieser Band ist ein Versuch durch Beiträge von Autoren mit sehr verschiedenen philosophischen
Arbeitsweisen Züge der komplexen Situation zu dokumentieren in der sich das Nachdenken über
Subjektivität heute findet. Dabei zeichnet sich ab daß in jüngerer Zeit eine neue Lage
eingetreten ist. Die Phase der programmatischen Konfrontation scheint vorbei zu sein. Die
philosophische Arbeit an den vielfältigen Aspekten der Thematik geht eher darauf in
Angelegenheiten der Subjektivität sachliche Einsicht auch Einsicht über Detailfragen zu
gewinnen als primär einen Gegner zu bekämpfen. Da die Tätigkeit der einzelnen Philosophen
dabei nach wie vor von konträren Grundüberzeugungen und konträren methodischen
Selbstverständnissen ausgeht entsteht ein differenziertes Bild an dem sich ablesen läßt in
welch hohem Maß das Thema Subjektivität zu einer offenen philosophischen Zukunft gehört - statt
durch Sieg und Niederschlag in der einen oder anderen Richtung erledigt zu sein. Es ist
kennzeichnend für den angemessenen Umgang mit philosophischen Problemen daß dazu nicht nur die
Arbeit an bestimmten Fragen mit den theoretischen Werkzeugen einer jeweiligen Gegenwart gehört
sondern auch der Versuch diese Frage in geschichtlicher Perspektive zu betrachten. Der Band
enthält deshalb neben Beiträgen die charakteristischen Problemen einer solchen Theorie mit
modernen Mitteln nachgehen auch einen kleineren Anteil von Beiträgen die diese Arbeit im
Medium historischer Reflexion weiterzubringen suchen.