Die vorliegende Studie rekonstruiert die diskursive Verfertigung nationaler Identitäten und
integriert unterschiedliche Zugänge zur Analyse nationaler Identitätsbildungsprozesse
(Diskursanalyse cultural studies historisch-politologische Zugänge) in einem
interdisziplinären Ansatz. Die Arbeit steht in der Tradition der Kritischen Linguistik und
insbesondere der Kritischen Diskursanalyse wie sie bereits in Studien zum
Nachkriegsantisemitismus (»Wir sind alle unschuldige Täter« stw 881) in der Untersuchung der
Auseinandersetzung mit der NS-Zeit im Rahmen des Gedenkjahres 1988 (»Die Sprachen der
Vergangenheit« stw 1133) und in der Studie zur politischen und sprachlichen Ausgrenzung und
Diskriminierung rumänischer Flüchtlinge nach der »Wende« (»Notwendige Maßnahmen gegen Fremde«
1995) entwickelt und ausdifferenziert wurde. Stand in den bisherigen Untersuchungen die
diskursive Konstruktion im Mittelpunkt so geht es in der vorliegenden Studie in erster Linie
um die sprachliche Konstruktion von Gleichheit. Es geht darum in einem
abduktiv-hermeneutischen Vorgehen die unterschiedlichen Diskursstrategien aufzudecken und
begrifflich zu fassen deren Funktion darin besteht nationale Identitäten zu verfertigen.