Während der Bezug auf Semiotik Diskurstheorie und Dekonstruktion in vielen
Geisteswissenschaften längst zu den intellektuellen Selbstverständlichkeiten gehört steht der
linguistic turn in der Geschichtswissenschaft immer noch im Verdacht den Historikern den Sinn
für die Wirklichkeit zu rauben. Führende Vertreter des Fachs wähnen sich »am Rande des
Abgrunds« befürchten »das Ende der Geschichte als Wissenschaft« und verfassen eine »Defense of
History«.Im neuen Buch von Philipp Sarasin wird diese äußerst polemisch geführte Debatte über
die Grundlagen der Geschichtswissenschaft aufgenommen. In acht zum Teil noch unveröffentlichten
Aufsätzen werden die erkenntnistheoretischen Grundlinien einer diskursanalytischen
Geschichtsschreibung geprüft und ihre Möglichkeiten im Feld der Kulturgeschichte empirisch
ausgelotet.