In drei erstmalig übersetzten Selbstdarstellungen aus den Jahren 1933 1934 und 1946 entwirft
Maurice Merleau-Ponty das Programm einer dezidiert phänomenologischen Wahrnehmungsphilosophie.
Beginnend mit vorausschauenden Andeutungen über seine zukünftigen Absichten Kritiken seiner
philosophischen Gegner und Beschreibungen seiner angestrebten Methoden endet er mit einer
faszinierenden Verteidigung seiner berühmten These vom Primat der Wahrnehmung. In der
Perspektive der epochalen Phänomenologie der Wahrnehmung erscheint das Phänomen der Wahrnehmung
mehr als nur ein mögliches Thema der Phänomenologie zu sein: Das Primat der Wahrnehmung
impliziert Konsequenzen für die Philosophie in all ihren Erscheinungsformen. Merleau-Pontys
Entdeckung der Wahrnehmung wird zu einem gleichermaßen aktuellen wie radikalen Programm für das
phänomenologische Philosophieverständnis.