»Konstellationsforschung« ist der Name einer Forschungsmethode zur Untersuchung von
Theorieentwicklungen und kreativen Impulsen die aus dem Zusammenwirken von verschiedenen
Denkern in einem gemeinsamen »Denkraum« entstehen. Von Dieter Henrich im Zuge seiner
Untersuchungen zum frühen Deutschen Idealismus in Jena und Tübingen entwickelt hat dieser
Forschungstyp anhand von Briefdokumenten Rezensionen Werkfragmenten und erschlossenen
Gesprächslagen philosophische Entwicklungen in einer Detailliertheit rekonstruiert die
ihresgleichen sucht. An den Nahtstellen zwischen den großen Gestalten und Systemen sucht die
Konstellationsforschung auf detektivische Weise nach »missing links« - verborgenen
Weichenstellungen und wechselseitigen Einflüssen. Die Aufsätze in vorliegendem Band arbeiten
das Profil dieser Methode heraus grenzen sie gegen andere geistesgeschichtliche Methoden wie
die Diskursanalyse oder die Hermeneutik ab und unterziehen die Implikationen und Perspektiven
der Verfahrensweise einer kritischen Beurteilung.