Spektakuläre Spekulation untersucht wie in Selbst- und Fremdbeschreibungen der
Börsenspekulation über ihren Status im Feld der Wissenschaften debattiert wird. Die Spekulation
scheint dabei immer auch auf Momente des Nichtökonomischen zu verweisen - sei es im thrill des
Spekulierens und dessen Nähe zum verschwenderischen Geldspiel sei es in der Beschreibung von
Finanzmärkten als verführerische und hysterische Frau oder als unkontrollierbare Masse. Diese
Studie die eine enorme Materialfülle brillant erschließt interessiert sich dafür wie in
vornehmlich amerikanischen Spekulationsdiskursen des 19. und 20. Jahrhunderts um die Grenze
zwischen Ökonomie und ihrem Außen gerungen wird - und wie auf diese Weise der Börsenspekulant
zur ambivalenten Verkörperung des Homo oeconomicus wird. Der Ruf der Finanzökonomie unpopulär
zu sein dürfte nach diesem Buch definitiv der Vergangenheit angehören. Urs Stäheli zeigt in
brillanter Weise daß die Spekulation immer auch ihre spektakulären Seiten hat und die Ökonomie
mit Unterhaltung durchsetzt ist.