Das Gesellschaftsempfinden ist am Anfang unseres Jahrhunderts von der Vorstellung beherrscht
daß sich über die alte Unterscheidung von Oben und Unten die neue von Drinnen und Draußen legt.
Quer durch die Schichten und Milieus zieht sich eine Spaltung zwischen denen die von den
Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse profitieren und jenen die nicht mithalten
können. Die Provokation des Exklusionsbegriffs besteht darin daß er eine Verbindung zwischen
Rand und Mitte der Gesellschaft herstellt.Was man einst als Randgruppenphänomen von sich weisen
konnte hat die Mitte der Gesellschaft erreicht. Man erlebt schrittweise Degradierungen die
plötzlich eine Schwelle ins soziale Aus überschreiten. Die »Überflüssigen« haben keinen
angestammten Ort nur noch ein gemeinsames Schicksal.Heinz Bude ist Professor für Soziologie an
der Universität Kassel und Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung. Andreas
Willisch ist am Thünen-Institut Bollewick tätig.