Was macht aus Menschen moralische Personen? Wie entstehen die spezifischen Verhältnisse in
denen Phänomene wie Schuld Scham Verantwortung und Respekt auftreten? Und warum fühlen wir
uns oft so fremd in unserem Selbstverständnis - warum ist es so schwierig unsere eigenen
Verhältnisse mit unseren moralischen Begriffen und philosophischen Theorien zu verstehen? Auf
den ersten Blick sind das aussichtslose Fragen denn das moralische Leben gründet nicht auf
moralphilosophischen Argumenten. Es entwickelt sich vielmehr in sozialen Praktiken und
kulturellen Lebensformen die nicht auf Theorien reduziert werden können. Maria-Sibylla Lotter
greift auf einschlägige ethnologische Forschungen unterschiedlicher Lebensformen zurück und
bringt sie mit dem moralphilosophischen Diskurs ins Gespräch. So eröffnet sich ein innovativer
Zugang zu ethischen Fragen.