Menschen sind rechtfertigende Wesen sie orientieren sich an Gründen. Die Regeln und
Institutionen denen sie sich fügen beruhen auf historisch ausgebildeten
Rechtfertigungsnarrativen und bilden insgesamt eine - spannungsreiche und dynamische -
normative Ordnung. Jenseits der überkommenen Alternative von idealen und realistischen Theorien
zeigt Rainer Forst in diesem Buch wie eng die Begriffe der Normativität und der Macht
zusammenhängen: Macht beruht auf dem Vermögen den Raum der Rechtfertigungen für andere
beeinflussen bestimmen und eventuell abschließen zu können. Eine kritische Theorie der
Rechtfertigung muss daher Verhältnisse der Macht auf ihre Begründungen hin befragen und von
dort aus über gerechte Ordnungen nachdenken.