Mit der Veröffentlichung von Martin Heideggers Schwarzen Heften hat sich die Debatte zur
Verstrickung von Philosophie und Nationalsozialismus erneuert und verschärft. Offen
antisemitische Äußerungen in diesen Denktagebüchern haben in der nichtakademischen
Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Die entscheidende Frage ist jedoch welche Veränderungen
der Perspektive auf Heideggers Denken insgesamt sich dadurch ergeben und ob damit zugleich eine
Neubewertung des Gesamtwerks eines der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts nötig
ist. Die Beiträge in diesem Band erkunden Heideggers philosophische und politische Aussagen
sowie seine Selbstinszenierung und seine Verwendung von Ideologemen seiner Zeit.