In Philosophie und Sozialwissenschaften wird oft ein Zusammenhang zwischen der gegenwärtigen
Gesellschaftsform und psychischen Krankheiten postuliert. Zwar ist es epidemiologisch
umstritten ob diesem als »Burnout« oder »Erschöpfungssyndrom« diskutierten Phänomen ein realer
Anstieg psychischer Erkrankungen entspricht. Dennoch kommt im Begriff der Erschöpfung eine
Dynamik von Beschleunigungsphänomenen zum Ausdruck die ihm eine zeitdiagnostische Bedeutung
verleiht. Indem sie die Phänomene von Überforderung und psychischer Krankheit aus
interdisziplinärer Sicht untersuchen liefern die Abhandlungen in diesem Band zugleich Beiträge
zu einem Psychogramm der heutigen Gesellschaft.