Je bedrohlicher die Weltlage wird umso stärker spüren wir wie sehr wir global aufeinander
angewiesen sind. Doch obwohl wir alle verwundbar sind ist Verwundbarkeit ungleich verteilt.
Wie aber lässt sich Ungleichheit ausgehend von Körpern denken? Anhand von Schulden- und
Austeritätspolitiken untersucht Jule Govrin in ihrem fesselnden Buch wie Menschen durch Formen
der differentiellen Ausbeutung ungleich gemacht werden. Und sie begibt sich auf die Suche nach
gelebter Gleichheit in der Gegenwart. Gleichheit erscheint so nicht als fernes Ideal sondern
als prekäre Praxis welche die Sorge umeinander in den Vordergrund stellt. In solidarischen
Gefügen und egalitären Körperpolitiken blitzt ein Universalismus von unten auf.