Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen sechs Essays von Hannah Arendt über
politisch-soziologische und philosophisch-literarische Themen geschrieben im Bewußtsein der
Zeit das ein Bewußtsein des jüdischen Schicksals war: Über die organisierte Schuld den
Imperialismus die Existenzphilosophie über die verborgene Tradition eines Heine Kafka
Chaplin oder Stefan Zweig. »Es fällt heute einem Juden nicht leicht in Deutschland zu
veröffentlichen und sei er ein Jude deutscher Sprache. Angesichts dessen was geschehen ist
zählt die Verführung seine eigene Sprache wieder schreiben zu dürfen wahrhaftig nicht obwohl
dies die einzige Heimkehr aus dem Exil ist die man nie ganz aus den Träumen verbannen kann«
so definiert Hannah Arendt in einer dem Band vorgestellten Zueignung an ihren Lehrer Karl
Jaspers die Situation aus der heraus sie spontan und zwingend Stellung bezieht. Die Aufsätze
dieses bisher nicht mehr erschienenen »Buches seiner Zeit« sind für die vorliegende Ausgabe um
zwei Aufsätze über die Aufklärung und die Jugendfrage (in neuer Übersetzung aus dem Englischen)
erweitert.