Sechs Jahre verbrachte André Kaminski in Nord- und Äquatorialafrika zunächst als Reporter und
Filmemacher dann als Gründer der staatlichen Film- und Fernsehschule in Algier. Aus dieser
Zeit stammen seine Geschichten. In Algier wurde mittels Inserat im »Mudschahid« eine
Eignungsprüfung angekündigt. Es meldeten sich Viertausend jeder zweite Algerier schien
Regisseur werden zu wollen. Übrig blieben drei Mädchen und zwanzig Männer. Unter ihnen der
übellaunige zerlumpte aber geniale Genfud dessen Leben ein einziger Sieg über die
Schwerkraft ist und von dem die erste Geschichte berichtet. Kaminski erzählt wie er als
Berater mit einem Team nach El Ued fährt um auf dem Wochenmarkt Schauspieler für einen Film zu
finden. Unterwegs in einem Wüstenbordell niedrigster Klasse erkennt er in einem Krüppel
Hafid. Kaum fünf Jahre zuvor war er ihm begegnet als er noch schön war wie ein Engel und
berühmt war als der Messerschlitzer von Bufarik. Ein Fidaj war er gewesen ein Rächer der
Befreiungsfront mit dem Auftrag Verrätern ein Ohr abzuschneiden er hatte es auf 111
gebracht. Der Autor berichtet von einem Prozeß in Boké an den Ufern des Rio Nuniez in
Äquatorialafrika gelegen wo eine gewisse Frau Diop unter Anklage stand den sechs Monate alten
Säugling Ihrer Rivalin gefressen zu haben. Die Angeklagte gestand und demonstrierte den
Vorgang. Das Buch enthält neun Erlebnisberichte eines »rasenden Reporters « der zu schreiben
und beschreiben weiß und es versteht hinter Afrikas Maske zu schauen. Nach 36 Theater- und
Fernsehstücken ist dies André Kaminskis erster Band mit Erzählungen.