Mit Tristanakkord ist Hans-Ulrich Treichel ein Roman gelungen der mit seiner stilistisch
eleganten atmosphärisch genauen und mitreißend komischen Erzählweise an das erfolgreiche Buch
vom Verlorenen anschließt. Was jenem von der Kritik attestiert wurde »zum Heulen traurig zum
Weinen schön« zu sein das trifft auch auf Tristanakkord zu und jeder Leser der um den
verlorenen Arnold gebangt hat wird den so ängstlichen wie erwartungsvollen Georg Zimmer
lieben.In Tristanakkord geht es um die Musik und darum wie ein junger Mann in die Fänge eines
Komponisten gerät. Er folgt diesem nach Schottland New York und Sizilien wo er von dem
Klangkünstler angeheuert um an der Niederschrift von dessen Memoiren mitzufeilen von einer
seltsamen Erfahrung in die andere taumelt. Und offenbar wird die Geschichte eines jungen Mannes
der in der Kunst das Licht der Welt sehen will und darüber geblendet und verwirrt in ein
krudes Dunkel gerät ja ganz den Boden unter den eigenen Füßen zu verlieren droht. Georg Zimmer
der schüchterne Doktorand aus Berlin muß am Ende eines andante furioso erkennen daß Meistern
die vom Himmel fallen zutiefst zu mißtrauen ist.