»Mordad« persisch ist der siebente Monat des Jahres der Hitzemonat Juli. »Mordad« ist aber
auch die Geschichte eines unerhörten Vorfalls »Mordad« erzählt - vielleicht - von einem Mord
den - vielleicht - keiner der ihn begangen haben könnte begangen hat. Eine Schriftstellerin
zieht sich in ein Haus in einem Garten zurück an einen fremden Ort »fremd genug um dort
fremd zu sein um unbelastet von alten unbeeindruckt von neuen Eindrücken mit der Sucharbeit
zu beginnen fremd genug um dort vielleicht auf mich zu treffen mich wiederzuerkennen fremd
genug um zu schreiben« sitzt dort vor ihrem Fenster auf ihrem Stuhl an ihrem Schreibbrett
»als Randfigur mit Zuschauerpart und Fensterplatz« und wartet auf den Einfall für die
Geschichte die sie schreiben will. Welche Geschichte? Die Geschichte des Mannes und der Frau
die in dem anderen Haus des Gartens wohnen? Die Geschichte in die sie hineingezogen und
hineingespielt wird von dem Klavierstück das die Frau jede Nacht spielt bis der Mann jeden
Morgen nach Hause kommt? Sie sitzt auf ihrem Stuhl vor ihrem Fenster da geschieht es. Was
geschieht? Die Mordtat? Der Mord? An dem Mann der Frau oder dem der plötzlich im Garten
aufgetaucht ist?