»Auf vielfache Weise kann man sich einem Gemälde nähern: in direkter Linie bis man es von
Angesicht zu Angesicht betrachtet in einer Haltung des Befragens Herausforderns oder
Bewunderns in indirekter Weise wie man mit einem Vorübergehenden einen geheimen Blick des
Einvernehmens austauscht im Zickzack mit merkwürdigen strategischen Bewegungen vergleichbar
denen des Schachs mit dem Blick betastend wie ein naschhafter Gast einen langgestreckten
Tisch mustert kreisend wie der Sperber bevor er herabstößt. Die direkte Art die
komplizenhafte die reflexive die Art des Jägers die Art des magnetisierten Blickes ...«Paz
der Lyriker und Essayist ist zeitlebens ein leidenschaftlicher Betrachter von Kunst gewesen.
Der Blick des Schriftstellers zugleich unbefangen und kenntnisreich entdeckt dem Leser
Wesentliches und Charakteristisches jenseits der Kunstgeschichte und des Feuilletons: innere
Zusammenhänge überraschende Querverbindungen künstlerische Notwendigkeiten.Paz schreibt über
Künstler zwischen Wort und Bild wie Breton und Michaux und über das enigmatische Werk Marcel
Duchamps er widmet der mexikanischen Kunst einen erhellenden Essay dem Spanier Chillida und
dem Mexikaner Tamayo nähert er sich in Einzelstudien und Künstlern wie Tàpies und Rauschenberg
zollt er in Gedichten Tribut.