Eines ist klar: Klausen ist ein Tatort. Was aber wirklich in diesem Südtiroler Ferienidyll für
vor allem deutsche Touristen passiert ist darüber gehen die Meinungen leidenschaftlich
auseinander. Man erzählt von einem Überfall gar einem gezielten Schuss aus dem Hinterhalt. Wer
das Opfer ist wer der Täter - darüber gibt es zunächst nur abenteuerliche Spekulationen. Erste
Verdächtigungen gehen naturgemäß in Richtung der Pakistaner und der Albaner auf der Ploderburg
aber bald geraten Hintermänner in den Blick deren Grundstücksspekulationen die Vorgänge
halbwegs plausibel zu machen scheinen. Jedoch werden nicht der einschlägig vorbestrafte Laner
und sein Kontrahent Zurner verhaftet sondern Gasser und seine Saufkumpane. Was beginnt wie
eine Provinzposse wächst sich aus: Ist Klausen etwa Umschlagplatz eines internationalen
Drogenkartells? Als umweltengagierte Terroristen den Viadukt der Brennerautobahn zu sprengen
versuchen (oder handelt es sich doch bloß um einen Unfall?) u nd über Klausen ein kurzer Moment
der Stille hereinbricht recherchieren bald Fernsehteams in großer Zahl vor Ort. Wie sich
Öffentlichkeit bildet wie eine Verwirrung die nächste stiftet bis alle Gewissheiten (oder was
wir dafür halten) immer wahnhaftere Züge annehmen und schrill auf unser Handeln zurückwirken
das komponiert Andreas Maier zu einer bitterbösen Komödie über dieses vielleicht gar nicht so
weltabgelegene Klausen.