Im Juni 1957 heuert ein magerer Vierundzwanzigjähriger auf der Gran Río an. Von Amsterdam soll
die Reise über Lissabon in die Tropen führen nach Trinidad Britisch-Guyana und Surinam. Im
Reisegepäck des ungewöhnlichen Matrosen: Bücher Notizhefte und die Neugier eines angehenden
Schriftstellers der gerade mit großem Erfolg Philip und die anderen veröffentlicht hat und
entdecken wird daß es in der Welt nicht immer so träumerisch zugeht wie in seinem
Romanerstling.Cees Nootebooms erste große Reise hat ihren Niederschlag gefunden in den
Tropischen Erzählungen die auf niederländisch bereits 1958 veröffentlicht wurden und nun
ergänzt um eine spätere Erzählung erstmals vollständig auf deutsch vorliegen. Das Gefühl der
Fremdheit angesichts der anderen Matrosen die unbekannten Laute und Düfte der Reichtum der
Natur die Armut der Menschen - all diese Eindrücke hat Nooteboom einfließen lassen in
Geschichten die von Sonderlingen handeln von verirrten Existenzen seltsamen Begegnungen und
grausamen Verfehlungen. Ob in den Tropen angesiedelt oder auf dem europäischen Kontinent den
Erzählungen eignet ein unergründlich somnambules schwüles Moment eine »tropische« Aura die
fasziniert und in Bann schlägt. Der verliebte Gefangene gibt Einblick in eine verwunschene und
verschwundene Welt - und in die Anfänge eines vor beinahe fünfzig Jahren schon kraftvollen und
reifen Erzählers.»Du wolltest doch Romantik« sagte er »dafür hast du bezahlt. All die Idioten
die von Zeit zu Zeit auf einem unserer dämlichen Frachtschiffe mitfahren wollen
Seemannsromantik. Aber die gibt es nicht.«