Felix Hartlaub ist ein Schriftsteller ohne Grab seine Spur verliert sich in den letzten
Apriltagen des Jahres 1945 im zerstörten Berlin.Felix Hartlaub (1913 - 1945) diese singuläre
dem Gedächtnis der Öffentlichkeit fast entschwundene Gestalt der deutschen Literatur gehört
jener jungen Generation an die gegen Ende der Weimarer Republik und unter der Diktatur des
Nationalsozialismus zu schreiben begann. Mit vielen anderen - darunter Friedo Lampe Eugen
Gottlob Winkler und Wolfgang Borchert - zählt auch Hartlaub zu den Opfern des Zweiten
Weltkriegs.Was er hinterließ besteht im Kern aus den Kriegsaufzeichnungen die vor allem nach
einer Abordnung des jungen Historikers ins besetzte Paris später an wechselnden Orten im
Sperrbezirk des Führerhauptquartiers Abteilung Kriegstagebuch entstanden. In Texten von
großer Eindringlichkeit und literarischer Qualität - Skizzen Beobachtungen und kleine
eigenständige Erzählungen - entfaltete sich die Begabung dieses Chronisten unte r der Tarnkappe
des unauffälligen Flaneurs und zurückhalten Büroarbeiters. Skeptisch gegenüber der offiziellen
Geschichtsschreibung bestand er auf dem Wert persönlicher Aufzeichnungen.Kein Zweifel
Hartlaubs Fragmente gehören zu den genauesten empfindlichsten und dichtesten Wortmeldungen
deutscher Sprache die uns aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs erreicht haben. Ewenz' auf die
Jahre von 1939 bis 1945 konzentrierte Edition legt Hartlaubs Werke und Briefe in zuverlässiger
Textgestalt vor und erschließt sie mit einem umfassenden Kommentar.